Archiv der Kategorie: Familiennamen

Gesucht – Bertha Strege *13.04.1875 Schwessow

Heute möchte ich meinen ersten Suchbeitrag veröffentlichen. Ich erhoffe mir dadurch weitere Ansatzpunkte oder Hinweise zu erhalten. Er schildert aber auch sehr gut eine typische Situation bei der Ahnenforschung in Pommern – vernichtete oder verschollene Primärquellen im Suchgebiet.

Gesucht wird Bertha Strege

die am 13.04.1875 in Schwessow – Kreis Greifenberg geboren wurde.

Mit den Angaben aus den mündlichen Erzählungen meiner Großmutter, startete ich die Suche nach deren Großmutter Bertha STREGE. Von ihr erhielt ich ein ungefähres Sterbedatum und den wahrscheinlichen Sterbeort.

Relativ schnell konnte die Sterbeurkunde gefunden werden. Aus dieser geht hervor, dass sie am 11.06.1955, im Alter von 80 Jahren, in Lentschow – Kreis Greifswald gestorben ist. Geboren ist sie lt. Sterbeurkunde am 13.04.1875 in Schwessow – Kreis Greifenberg. Auch das Heiratsdatum und der Ort ist angegeben. Demnach heiratete sie am 08.11.1900 in Henkenhagen – Kreis Cammin.

Normalerweise ermöglichen solch umfangreiche Angaben eine problemlose Suche nach weiteren Daten und Informationen. In diesem Fall leider nicht.

Die Heiratsurkunde aus Henkenhagen würde eine Vielzahl von weiteren Ansatzpunkten liefern. Das zuständige Standesamt für Henkenhagen befand sich in Gülzow – Kreis Cammin. Die Standesamtunterlagen gelten jedoch leider als verschollen. Auch die Kirchenbücher des zuständigen Kirchspiels Gülzow existieren nicht mehr.

Es bleibt also noch die Recherche nach dem Geburts- bzw. Taufeintrag in den Standesamtunterlagen bzw. Kirchenbüchern. Das zuständige Standesamt für Schwessow befand sich in Koldemanz – Kreis Greifenberg. Auch diese Standesamtsunterlagen gelten als verschollen. Und, wie soll es auch anders sein, die Kirchenbücher des zuständigen Kirchspiels Woistenthin – Kreis Cammin existieren nicht mehr.

Man kann sich sicherlich die Enttäuschung vorstellen, wenn alle Primärquellen vernichtet und verschollen sind.

Bisher habe ich einige Hinweise von Forschern erhalten, die sich nach weiterer Recherche aber nicht bestätigten. Damit endet die Suche in diesem Familienzweig leider schon in der fünften. Generation.

Glücklicherweise ist aber wenigstens ein Foto von ihr erhalten geblieben und meine Großmutter konnte mir noch erzählen, wer auf dem Foto abgebildet ist.

Bertha STREGE

Bertha STREGE

Falls jemand Hinweise oder Ansatzpunkte für mich hat, würde ich mich sehr über eine Kontaktaufnahme freuen. Meine Emailadresse finden sie im Impressum.

Auswanderung Gustav PIEL

Anekdoten und Geschichten über die Ahnen werden ja in den meisten Familien erzählt und von Generation zu Generation weitergegeben. Meist sind diese durch die vielen Jahre leider verfälscht worden. Es kamen „Fakten“ hinzu, andere sind verloren gegangen, einen wahren Kern haben aber die Meisten (mal abgesehen von den Geschichten des verarmten Landadels). Ich finde es immer wieder spannend diesen Geschichten auf den Grund zu gehen und mit Quellen zu untermauern oder eben als Legende zu enttarnen.

In der Familie meiner Frau wurde beispielsweise erzählt, dass ihr Urgroßvater Gustav Friedrich Wilhelm PIEL im Alter von 19 Jahren mal ein Jahr in Amerika war.

Und da ich bisher noch keine Auswanderer in meiner Familie entdecken konnte, wollte ich diese Geschichte doch einmal prüfen.

Zunächst mal die gesicherten Fakten.

Gustav Friedrich Wilhelm Piel wurde am 18.07.1867 in Parchtitz auf der Insel Rügen geboren und am 04.08.1867 getauft. Die Eltern sind

Joachim Nicolaus Karl PIEL (*29.08.1830 in Mursewiek)

Wilhelmine Dorothea Friederike MEINKE (*05.01.1832)

Weiterhin ist bekannt, dass er am 10.09.1898 in Schweikvitz die Hedwig Marie Sophie SELLIN heiratet und kurze Zeit später das erste Kind des Paares, Carl Gustav Hermann PIEL (*24.10.1898 in Trent auf Rügen), geboren wird.

Durch eine Suche in den Hamburger Passagierlisten, die bei ancestry.de verfügbar sind, konnte tatsächlich eine evtl. passende Ausreise gefunden werden. Zwar liegt diese nicht im eigentlichen Suchzeitraum, aber alle Daten wie der Name, das Geburtsjahr und die Herkunft passen genau. Weitere in Frage kommende Ausreisen konnten auch nach genauerer Suche nicht ermittelt werden. Es ist tatsächlich nur eine Abreise eines Gustav PIEL von der Insel Rügen, genauer aus Dolgemost, aufgelistet.

Gustav PIEL reiste demnach am 16.11.1893, also im Alter von 26 Jahren, von Hamburg  nach Halifax in Kanada. Auf der Passagierliste sind keine weiteren Familienmitglieder verzeichnet und es scheint, als ob er alleine in das Abenteuer aufbrach.

Auszug Passagierliste 1893 (Quelle: ancestry.de)

Auszug Passagierliste Hamburg 1893 (Quelle: Ancestry.com)

Lt. Angaben der Passagierliste, war er auf dem Zwischendeck des Dampfschiffes „Stubbenhuk“ untergebracht. Da Gustav PIEL auch auf der kanadischen Passagierliste des Hafens Halifax verzeichnet ist, ging er somit auch nicht bei einem Zwischenstop von Bord und ist wohlbehalten am 29.11.1893 in Kanada angekommen.

Gustav Piel - Passagierliste Halifax

Auszug Passagierliste Halifax 1893 (Quelle: Ancestry.com)

Am Rand der Passagierliste entdeckte ich noch mögliche Zielorte der Passagiere. Es scheint als ob Gustav PIEL weiter in den amerikanischen Bundesstaat Wisconsin reisen wollte.

Welches genaue Ziel Gustav PIEL dort hatte, und auf welchem Wege er dies evtl. tat, kann ich bisher leider nicht nachweisen. Immerhin trennen Halifax und Wisconsin noch gute 3000km. Bekannt ist, dass die Stubbenhuk weiter nach Baltimore reiste. Vielleicht blieb er an Bord? Seine Spur verliert sich danach, da er in keiner weiteren zurzeit verfügbaren Passagierliste, Volkszählung oder ähnlichen Quelle aufgeführt ist.

Fakt ist jedoch, dass er spätestens Anfang 1898 wieder zurück auf der Insel Rügen ist, da sein erster Sohn im Oktober 1898 geboren wird. Über die Gründe der frühen Rückkehr kann leider nur spekuliert werden. Auch der genaue Zeitpunkt der Rückkehr kann bisher nicht ermittelt werden.

Vieles bleibt bis jetzt leider weiter unklar. Aber ich werde hier sicherlich weiter recherchieren.

Es gab aber tatsächlich eine kurze Auswanderung nach Amerika. Die Geschichte kann also auf den nächsten Familienfeiern weitererzählt werden und mit den neu gewonnenen Informationen „ausgeschmückt“ werden…

Update vom 09.02.2016

Karen Feldbusch von https://vorfahrensucher.wordpress.com wies mich nach der Veröffentlichung des Beitrages auf einen sehr interessanten Bestand im Landesarchiv Greifswald hin. Dort sind, unter Signatur Rep. 65 c Nr. 160, Listen über die Entlassung aus der preußischen Staatsbürgerschaft archiviert. In Preußen war die Auswanderung ab 1818 von staatlicher Seite genehmigt, ab 1842 musste die Auswanderung bewilligt werden.

In diesem Bestand ist Gustav Friedrich Wilhelm PIEL als „Entlassener“ aufgeführt. Seine neue Heimat wird mit „Amerika“ angegeben. Mit diesem Eintrag ist nun die oben gefundene Auswanderung eindeutig zugeordnet, da alle Daten übereinstimmen.

Entlassung preussische Staatsbürgerschaft Gustav Piel

Entlassung aus preußischer Staatsbürgerschaft – Gustav Piel (Quelle: Landesarchiv Greifswald Sig. Rep. 65c Nr. 160)

In der letzten Spalte ist die „Journal Nummer der Urkunde“ aufgeführt. Eine Rückfrage an das Landesarchiv Greifwald vom 09.02.2016 ergab, dass diese Urkunden nicht im Bestand enthalten sind. Es wird vermutet, dass die Urkunden nach Auflösung des Regierungsbezirkes Stralsund (01.10.1932) in das Archiv nach Stettin verlagert worden sind. Über den weiteren Verbleib und ob diese Vermutung richtig ist, ist leider nichts bekannt.

Falls sie Hinweise und Ansatzpunkte haben, die ich bisher nicht berücksichtigte, freue ich mich über eine Kontaktaufnahme.

Hinweis

Eine sehr gute Übersicht und kostenfreie Quellen zum Thema Einwanderungen nach Kanada bieten die Internetseiten der kanadischen Nationalbibliothek. Dort liegen beispielsweise auch die kanadischen Passagierlisten der verschiedenen Häfen in digitalisierter Form vor.

 

Randbemerkung

Das Schiff auf dem Gustav PIEL nach Halifax reiste, wurde 1913 nach Japan verkauft und in „Komagata Maru“ umbenannt. Das Schiff erlangte später traurige Berühmtheit, der als Komagata Maru-Zwischenfall bezeichnet wird. Interessierte können bei Wikipedia gerne weiterlesen.

Komagata Maru (Quelle: Vancouver Public Library)

Komagata Maru (Quelle: Vancouver Public Library)

Gemeindeseelenlisten Kranzfelde und Neu Zarnow

Ich erwähnte bereits an mehreren Stellen die schwierigen Primärquellenlage1 im Kreis Greifenhagen. Diese sind durch die Kriegseinwirkungen größtenteils zerstört worden. Um dies auszugleichen muss in den betroffenen Gebieten auf andere Quellen ausgewichen werden. Für die Suche nach meinen Vorfahren mit den FN BEIERSDORF aus den Orten Kranzfelde und Neu Zarnow  startete ich vor einer Woche einen Versuch über die sogenannten Gemeindeseelenlisten, in der Hoffnung neue Informationen zu erhalten. Die genaue Beschreibung und der mögliche Zugriff auf diese Quellenart  ist unten aufgeführt.

Die Gemeindeseelenlisten liegen mir seit heute für die Orte Kranzfelde und Neu Zarnow vor. Sie beinhalten Angaben zu 271 bzw. 611 Personen. Darunter auch viele Familienmitglieder mit FN BEIERSDORF. Eine erste Sichtung ergab umfangreiche Informationen zu weiteren Familienmitgliedern. Bspw. sind meine 2xUrgroßeltern August BEIERSDORF und Emilie KUHN als Altsitzer und Altenteilerin im Haushalt eines Sohnes aufgeführt. Der nachfolgende Auszug gibt einen ersten Überblick über mögliche Angaben in den Gemeindeseelenlisten.

Auszug Gemeindeseelenliste Neu Zarnow

Auszug Gemeindeseelenliste Neu Zarnow

In der nächsten Zeit werde ich die Quellen detailliert auswerten und die Ergebnisse hier darstellen.

Gerne gebe ich bei konkreten Fragen Auskünfte aus den beiden Listen.

Gemeindeseelenlisten

Die Gemeindeseelenlisten wurden von ehemaligen Bürgern (Bürgermeister, Lehrer, usw.) der Orte und Gemeinden nach deren Flucht aus den Ostgebieten angelegt.

Diese Listen waren später die Grundlage für die Lastenausgleichsverfahren, in denen die Bundesrepublik Deutschland den Betroffenen Ausgleichszahlungen für die wirtschaftlichen Verluste gewährte.

Da die Listen aus dem Gedächtnis erstellt wurden, weisen diese natürlich Fehler und Lücken auf. Für den Familienforscher können hier aber sehr interessanten Angaben enthalten sein:

  1. Familienname und Vorname
  2. Geburtsjahr
  3. Beruf und Familienverhältnisse
  4. Angaben zu Grund- und Hausbesitz
  5. damalige Anschrift der Betroffenen
  6. Anschrift der Betroffenen nach der Flucht
  7. späterer Beruf
  8. Vermerk über Tote, Vermißte, Verschleppte, Kriegsgefangene, Zivilinternierte mit Datum, Ort und Ursache, Gewährsmann

Die Seelenlisten werden heute in der Ostdokumentation des Lastenausgleichsarchivs Bayreuth verwahrt. Eine allgemeine Übersicht der Bestände findet sich hier. Das Anfordern der Listen gestaltet sich vollkommen unkompliziert und kann per Email erfolgen. In dieser werden die entsprechenden Orte angegeben, ergänzt durch einen ausgefüllten Benutzungsantrag (unterschriebener Scan) und der Kopie des Personalausweises. Bei meiner Anfrage im Januar 2016 erhielt ich die Postsendung mit den kopierten Gemeindeseelenlisten bereits 7 Tage nach der Emailanfrage.

Um zu prüfen ob für pommersche Suchorte Unterlagen im Archiv existieren, kann das durch den Pommerschen Greif e. V. erstellte „Findbuch“ zu den Seelenlisten und Ortsplänen  verwendet werden. Dieses ist hier verfügbar.

1 Personenstandsregister Standesämter sowie Kirchenbücher

Familie ZILM – PAEPER auf Rügen

Die Forschungen zu den Vorfahren meiner Frau führen mich immer mal wieder auf die Insel Rügen. Vor einigen Tagen erhielt ich eine umfangreiche Urkundensammlung aus dem ehemaligen Standesamt Trent auf Rügen, dessen ehemaligen Bestände nun im Kreisarchiv Stralsund archiviert sind.

Eine Mitarbeiterin des Archives führte eine sehr tolle und ausführliche Suche aus, durch die ich in einer Nebenlinie auf eine sehr kinderreiche Familie stieß. Es konnten nach jetzigem Wissenstand 16! Kinder zugeordnet werden, was auch für damalige Zeiten eine durchaus hohe Kinderzahl ist. Bisher hatte ich solche Anzahl nicht annähernd in meinen Datensammlungen. Wie üblich, überlebten jedoch nur wenige das Kindesalter. Alle anderen habe ich in der unten stehenden Liste hervorgehoben.

Diese Daten möchte ich hier veröffentlichen, da sie evtl. für andere Familienforscher hilfreich sind. Zu den Kindern sind auch die späteren Ehepartner und in einigen Fällen die Kinder bekannt. Die Verbindung zu den Vorfahren meiner Frau besteht in der Ehe des 3. Kindes Gustave Minna Maria ZILM, die am 11.11.1900 den Wilhelm Carl Malte NEISNER in Schaprode heiratet.

Es handelt sich um die Familie

Eduard Carl Johann ZILM – Friederike Johanna Jacobine PAEPER

Eduard Carl Johann ZILM wird in den Urkunden von 1882-1887 als „Einlieger zu Dwarsdorf, Gutsbezirk Vaschvitz“ bezeichnet. Ab spätestens 1893 ist die Familie zuerst in Tribkevitz dann in Freesen ansässig.

Weitere Daten zum Ehepaar, wie bspw. Heirats- und Sterbedaten, sind zurzeit nicht bekannt. Aus einer Heiratsurkunde eines Kindes geht hervor, dass beide 1910 in Trent wohnhaft sind.

Nachfolgend die Kinder:

  1. Auguste Karoline Johanne ZILM *11.02.1871 Rappin – verheiratet mit UDARS
  2. Elise Clara Auguste ZILM *26.01.1873 Postelitz – verheiratet mit HERMANN
  3. Gustave Minna Maria ZILM *26.04.1874 Kartzitz – verheiratet mit NEISNER
  4. Carl Heinrich Moritz ZILM *errechnet Mai 1876 Patzig – †12.09.1883 Dwarsdorf
  5. Johann Wilhelm August ZILM *errechnet um 1877 Helle – †11.01.1896 Kosel/ Freesen
  6. Emma Auguste Friederike ZILM *21.07.1879 Helle – †22.10.1918 Bergen – verheiratet mit PUTBRESE
  7. Caroline Johanna ZILM *errechnet um 1880 Helle – †26.03.1886 Dwarsdorf
  8. Wilhelmine Johanna Carolina *12.05.1882 Dwarsdorf – †16.08.1882 Dwarsdorf
  9. Wilhelm August Hermann ZILM *06.08.1883 Dwarsdorf – †05.08.1915 Narew (Ostfront)
  10. NN (männlich) ZILM *27.01.1885 Dwarsdorf – †27.01.1885 Dwarsdorf
  11. Christof Emil Adolf ZILM *23.02.1886 Dwarsdorf – †1947 Bergen – verheiratet mit RISCH
  12. Anna Emilie Mathilde ZILM *25.04.1887 Dwarsdorf – †06.07.1887 Dwarsdorf
  13. NN (weiblich) ZILM *04.07.1888 Dwarsdorf – †06.07.1888 Dwarsdorf
  14. Emilie Martha Mathilde ZILM *09.11.1891 Dwarsdorf – †29.08.1892 Dwarsdorf
  15. Martha Auguste Karoline ZILM *18.09.1893 Tribkevitz – †02.10.1893 Tribkevitz
  16. Karl Walter Albert ZILM *24.07.1896 Freesen – †29.07.1896 Freesen

Zur besseren Übersicht habe ich eine pdf-Datei erstellt. Die zugehörigen Urkunden können gerne bei mir angefordert werden. Außerdem sind die Daten auch in GEDBAS zu finden!

Über Ergänzungen würde ich mich freuen. Meine Emailadresse finden sie im Impressum.

Was wäre wenn? – Nottaufe 1819

Wir Familienforscher sehen in Kirchenbüchern ja immer wieder Einträge von Nottaufen, Totgeborenen oder sehr früh verstorbenen Kindern. Anfänglich bedrückten mich solche Einträge und die hohe Kindersterblichkeit. Später (über)liest man solche Einträge eigentlich ganz routiniert. So ist es jedenfalls bei mir…

Bei der Suche nach meiner Vorfahrin Regine Christine Friederike KRAUSE fand ich den folgenden Taufeintrag im Kirchenbuch Güstow (Kreis Randow):

Nottaufe 1819 – Kirchenbuch Güstow – Kr. Randow

„Den acht und zwanzigsten Januar 1819 ist des Tagelöhners Christian Krause Ehefrau, Benengel geb. Franz von einer Tochter entbunden worden, welche an denselben Tage in der Nottaufe die Namen Regine Christine Friederike erhalten hat. […]“

Zuerst dachte ich natürlich, dass dieser Taufeintrag wohl nicht zu meiner direkten Vorfahrin passt, da Kinder bald nach der Nottaufe starben. Nach der Prüfung aller Daten musste dies aber der richtige Eintrag sein. Geburtsjahr und Vornamen passen zu den bisher ermittelten Daten und es wurde auch kein Sterbeeintrag im Jahr 1819 (und später) in den Büchern gefunden.

Eine Nottaufe bei einer direkten Vorfahrin habe ich bisher noch nicht gehabt und stimmt mich nachdenklich. Was waren wohl die Gründe, die die Eltern zu einer Nottaufe bewegten? Was wäre wenn…..?

Sie überlebte jedoch die wohl schwierigen ersten Tage und Wochen nach der Geburt, heiratete zweimal (FN WERTH, BORCHARD/BORCHERT) und wurde später Mutter von mindestens 4 Kindern.

Hinweise für Forscher in Güstow

Die Kirchenbücher für Güstow/ Kr. Randow sind microverfilmt im Landeskirchlichen Archiv in Greifswald (zurzeit im Kirchenkreisarchiv, Karl-Marx-Platz 15, 17489 Greifswald) verfügbar und umfassen einen Zeitraum von 1738-1945. Für die Suche ist es besonders hilfreich, dass alphabetische Namensregister am Ende von einzelnen Büchern (mit Seitenangaben) aufgeführt sind.

Weiterhin sind Register des zugehörigen Standesamtes Zahden/ Niederzahden im Staatsarchiv Stettin aufbewahrt. Einige Jahrgänge sind auch bereits online verfügbar (Stand Oktober 2015).

  • Geburten 1875-1937 (1875-1877 online hier verfügbar)
  • Trauungen 1874-1937 (1874-1877 online hier verfügbar)
  • Todesfälle 1875-1937 (1875-1877 online hier verfügbar)