Schlagwort-Archive: Familienforschung

Vermählung Heinrich LOEBE und Emma BEIERSDORF

Dank des Hinweises eines Familienforschers, konnte ich wieder Informationen zur Familie BEIERSDORF aus Neuzarnow hinzufügen.

Aus Erzählungen in der Familie und aus der Gemeindeseelenliste Neuzarnow war bekannt, dass eine Schwester meines Urgroßvaters mit Heinrich LOEBE verheiratet war. Nähere Informationen konnten aufgrund der fehlenden Primärquellen nicht ermittelt werden.

Nun bekam ich einen Hinweis auf eine Familienanzeige, die nähere Informationen zur Vermählung dieses Paares liefert. In der „Greifenhagener Kreiszeitung“ vom 23.12.1919 findet sich die folgende Anzeige.

Anzeige Heirat LOEBE-BEIERSDORF – [Greifenhagener Kreiszeitung 23.12.1919]

Somit kann die Ehe, trotz vernichteter Personenstandsregister, nun auch belegt und datiert werden. Zusammen mit den Informationen aus der Gemeindeseelenliste Neuzarnow, wird das Bild der Familie ein Stück klarer.

Gemeindeseelenliste Neuzarnow – LOEBE-BEIERSDORF

Der in Buddenbrock geborene Eisenbahner Heinrich LOEBE heiratet im Dezember 1919 die in Neuzarnow geborene Emma BEIERSDORF. Die Familie hat mindestens einen Sohn – Heinz LOEBE. Nach der Flucht 1945, lebte die Familie, mindestens zeitweise, in Kürbitz im Vogtland. Vielleicht finden sich auf diesem Wege Nachkommen der Familie. Über eine Kontaktaufnahme würde ich mich freuen. Meine Kontaktdaten finden sie im Impressum.

Wie immer, möchte ich auch auf die entsprechenden Quellen verweisen. Frei einsehbare Digitalisate der Greifenhagener Kreiszeitung aus der „Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz“ finden sich für den Zeitraum April 1914 bis Mai 1921 unter folgendem Link.

Weitere Jahrgänge liegen mikroverfilmt im Greifswalder Landesarchiv vor.

 

Auf diesem Wege nochmal vielen Dank an den Finder!

Familie MORITZ-BEIERSDORF Neu Zarnow

Schon seit einiger Zeit versuche ich mehr über die Vorfahren meiner väterlichen Linie mit dem Familiennamen BEIERSDORF herauszufinden. Die letzten bekannten Personen stammen aus Neu Zarnow – Kreis Greifenhagen. Die zerstörten Primärquellen des Kirchspiels und Standesamtes Kronheide erschweren die Suche enorm.

Umso erfreuter war ich vor einigen Tagen über einen eher durch Zufall entdeckten Hinweis. Nachdem ich wieder einmal meinen Stammbaum bei Ancestry aktualisiert hatte, erhielt ich eine enorme Menge von sogenannten  „Ancestry-Hinweisen“. Ancestry-Nutzer kennen sicherlich die „Qualität“ dieses Hinweissystems, das eher auf Quantität ausgelegt zu sein scheint. Aber in dieser Fülle von (unsinnigen) „Ancestry-Hinweisen“ fand sich ein Verweis auf eine Trauung zwischen den Familien MORITZ und BIERSDORF. Beinahe hätte ich auch diesen Hinweis ignoriert, da der Familienname falsch indexiert war. Ich erinnerte mich aber, dass ein Familienmitglied mal eine Schwester meines Urgroßvaters erwähnt hatte, die einen MORITZ geheiratet haben soll. Meine Neugier war nun geweckt.

Verwiesen wurde ich auf ein Traueintrag in einem Militärkirchenbuch.

Auszug Militärkirchenbuch Stettin Garnisonsgemeinde – Heirat MORITZ-BEIERSDORF [Quelle: Ancestry]

Der Blick auf die Brauteltern zeigte sofort, dass es sich tatsächlich um die Schwester meines Urgroßvaters handelt. Als Brauteltern sind dort meine 2xUrgroßeltern August BEIERSDORF und Wilhelmine (Emilie) KUHN aus Neu Zarnow aufgeführt.

Im Militärkirchenbuch ist also die Heirat zwischen dem Gefreiten des Pionier Batl. 2 in Podejuch, Georg Ewald Wilhelm MORITZ (*05.09.1914 in Neu Zarnow) und Frieda Beiersdorf (*10.12.1910 in Neu Zarnow) aufgeführt, die am 13.08.1938 im Standesamt Kronheide heirateten, dessen Personenstandsregister heute nicht mehr existieren.

Solche Funde lassen das Forscherherz höher schlagen. Es handelt sich zwar „nur“ um eine Nebenlinie, die jedoch eine Vielzahl an Informationen liefern. Aus den Angaben zu den Brauteltern kann durch eine Quelle belegt werden, dass meine 2xUrgroßeltern am 13.08.1938 noch leben und wohnhaft in Neu Zarnow sind.

Georg Ewald Wilhelm MORITZ ist lt. Heiratseintrag der Sohn von Reinhold MORITZ und Frieda STARK aus Neu Zarnow. Mit all diesen Angaben kann die entsprechende Familie eindeutig in der Gemeindeseelenliste Neu Zarnow identifiziert werden. Dadurch kann rekonstruiert werden, dass das aufgeführte Brautpaar bis zur Flucht im Hause der Eltern des Bräutigams in Neu Zarnow wohnt und später noch mindestens 3 Kinder bekommt. Marianne MORITZ, Rosemarie MORITZ und Hans MORITZ wurden in Neu Zarnow geboren.

Auszug Gemeindeseelenliste Neu Zarnow – Familie Moritz

Ich denke, dass dies ein sehr schönes Beispiel für die Familienforschung mit Hilfe von Sekundärquellen ist. Zeigt es doch, dass trotz fehlender Primärquellen im Suchgebiet noch einige interessante Informationen und Daten zu Lebensabschnitten rekonstruiert werden können. Die fortschreitende Digitalisierung und Indexierung ermöglicht solche Zufallsfunde in zunehmendem Maße.

Zusammenfassung

Nachfolgend die grafische Zusammenfassung der Suchergebnisse und Verwandtschaftsverhältnisse.

Familienübersicht MORITZ-BEIERSDORF- Neu Zarnow

Kontaktaufnahme

Wenn sie Informationen zu den hier aufgeführten Personen haben oder eventuell gleiche Vorfahren haben, würde ich mich sehr über eine Kontaktaufnahme freuen. Meine Emailadresse finden sie im Impressum.

Schicksal pommerscher Kirchenbücher

Vor einigen Wochen las ich durch Zufall einen Erfahrungsbericht des Pastors Siegfried Bublitz aus der Gemeinde Garrin – Kreis Kolberg, der mich einige Zeit beschäftigte und über den ich heute berichten möchte.

Wie schon an vielen Stellen erwähnt, sind viele hinterpommersche Kirchenbücher nach oder im Laufe des 2. Weltkrieges vernichtet worden oder gelten heute als verschollen. Die Familienforscher auf diesem Gebiet kennen dies leider nur zu gut. Bisher habe ich dies bei meinen eigenen Forschungen zähneknirschend hingenommen. Über die genauen Umstände, wie es dazu kommen konnte, habe ich aber noch nie wirklich intensiv nachgedacht. Liest man den oben erwähnten Erfahrungsbericht, wird das Schicksal der vielen verlorenen Kirchenbücher klarer. In seinem Erfahrungsbericht über die

„Mißglückte Flucht entlang der Küste Richtung Treptow, die ersten Wochen der russischen Besatzungszeit und die Rückkehr ins Heimatdorf“ – Herausgegeben vom Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (BMVt)

beschreibt Pastor Siegfried Bublitz die Situation im Dorf nach der zwischenzeitlichen Rückkehr wie folgt:

„[…] Wie freuten wir uns, als am Sonntag, 15. April, wir schon von weitem den hohen Garriner Kirchturm sahen und die ersten Gemeindeglieder uns begrüßten mit gerührter und rührender Freude: Unser Pastor ist wieder da. Aber welch Bild, als wir von hinten durch den Garten dem Pfarrhaus uns näherten. Mitten im Garten der eiserne Kirchenkasten aus dem Keller, erbrochen, die alten Kirchenbücher im Schmutz, die Wege mit Papier besät. Über den Zustand des Pfarrhauses selbst steht in meinem Tagebuch das eine Wort: „wüst”. Zwar die Bücher und Akten, wohl weil schlecht zu Geld zu machen, waren verhältnismäßig unversehrt, aber in den Zimmern, vor den Fenstern und besonders im Keller: Berge von Papier, Scherben, Bildern, Federn, Wäscheresten und Schmutz. Der Kirchhof um die Kirche, der als Munitionslager gedient hatte, war zerfahren, die Pfeiler der Eingangspforte umgestürzt. […] Die Kirche hatte einen Granattreffer im Dach, von dem Splitter bis in den Kirchenraum gedrungen waren und noch in den Bänken steckten. […]

Obwohl die Kirchenbücher anscheinend die ersten Tage und Wochen der Kriegshandlungen überstanden haben, existieren heute keine bekannten Bestände des Kirchspiels Garrin. So oder ähnlich wird die Situation in vielen Orten Hinterpommerns ausgesehen haben und erklärt die großen Verluste die durch die Kriegshandlungen bedauerlicherweise entstanden sind.

Um so erfreulicher sind immer wieder Meldungen über wiederentdeckte Kirchenbücher und Standesamtunterlagen aus Hinterpommern. Wie beispielsweise „Die Odyssee des Labeser Kirchenbuchs“ und einen Aktenfund in einer Müllsortieranlage die unter anderem die Geburtsurkunden des Standesamtes Hagenow mit Sitz in Zarben aus den Jahren 1901 und 1925 enthielten.

Und noch erfreulicher ist die professionelle Arbeit der Staatsarchive und anderer Institutionen und Vereine in Polen. Viele Forscher werden mir sicherlich recht geben, dass die Forschung in polnischen Archivbeständen mittlerweile einfacher ist als die Familienforschung in einigen Bereichen Vorpommerns.

FN GRÜTZMACHER im Kreis Pyritz

Ich habe das lange Osterwochenende und den kostenlosen Ancestry-Zutritt genutzt, um meine GRÜTZMACHER-Linie im Kreis Pyritz zu bearbeiten.

Schon vor einiger Zeit erhielt ich den Sterberegisterauszug meines 3xUrgroßvaters Michael Friedrich GRÜTZMACHER, der am 29.07.1912 in Franzburg starb. Glücklicherweise enthielt dieser Auszug die Angabe seines Geburtsortes – Schlötenitz/ Kreis Pyritz und das GeburtsdatumDie Prüfung der bei familysearch verfügbaren Kirchenbücher der Filialkirche Buslar: Schlötenitz bestätigte diese Angaben.

Im Taufeintrag sind Christian GRÜTZMACHER und Regine MIELKE als Eltern angegeben. In den Folgejahren konnten noch zwei Geschwister im Kirchenbuch ermittelt werden. Nach gewisser Zeit verliert sich aber jede weitere Spur. Weitere Kinder oder eine mögliche Trauung des Paares GRÜTZMACHER – MIELKE ist nicht im Kirchenbuch Buslar: Schlötenitz verzeichnet.

Für den Kreis Pyritz sind, im Gegensatz zu anderen pommerschen Kreisen, noch sehr viele Kirchenbücher erhalten, die größtenteils auch online bei familysearch zur Verfügung stehen (eine Übersicht finden sie bei „Pommerschen Greif“). Diese galt es nun nach Hinweisen zur Familie zu durchsuchen, da die Familie in Nachbarkirchspielen verzeichnet sein könnten. Der kostenlosen Zugriff auf Ancestry am Osterwochenende kam daher sehr gelegen, da die Bücher aus dem Kreis Pyritz dort, im Gegensatz zum kostenfreien familysearch, indexiert sind.

Nach vielen Suchen und der Aufnahme der Daten und deren Verknüpfung in meinem Genealogieprogramm, sind viele Personen des Familienstranges ermittelt und verknüpft worden. Insgesamt 18 Namensträger GRÜTZMACHER, teilweise mit Ehepartnern und Kindern, konnten zu meinem Stammbaum hinzugefügt werden.

Grützmacher-Pyritz

Grützmacher-Pyritz

Der Lebensweg der Familie GRÜTZMACHER-MIELKE ist nun durch die verschiedenen Geburtsorte der ermittelten Kinder sehr gut nachvollziehbar. Neben meinem 3xUrgroßvaters Michael Friedrich GRÜTZMACHER wurden noch folgende Geschwister geboren:

  1. Dorothea Luise GRÜTZMACHER (*02.07.1836 in Schlötenitz Kr. Pyritz)
  2. Wilhelm GRÜTZMACHER (*23.10.1837 in Schlötenitz Kr. Pyritz)
  3. Christian Friedrich GRÜTZMACHER (*23.12.1839 in Groß Schönfeld Kr. Pyritz †12.01.1840 in Groß Schönfeld)
  4. Luise GRÜTZMACHER (*23.12.1839 in Lübtow Kr. Pyritz †14.08.1843 in Lübtow)
  5. August GRÜTZMACHER (*22.11.1843 in Lübtow Kr. Pyritz †10.12.1843 in Lübtow)
  6. August Friedrich GRÜTZMACHER (*14.12.1845 in Wittichow Kr. Pyritz)
  7. Christian Friedrich GRÜTZMACHER (*1848 in Stargard †29.07.1852 in Stargard)
  8. Emilie Hulda GRÜTZMACHER (*29.09.1851 in Stargard)

Das Ansiedeln der Familie in Stargard i. Pommern im Jahr 1848, erwies sich für meine Ahnenforschung als großer Glücksfall. Es existieren noch Seelenregister der Stadt (1767-1863), in der ich die gesuchte Familie und viele Daten finden konnte!

Grützmacher - Mielke im Seelenregister Stargard

Familie Grützmacher – Mielke im Seelenregister Stargard (Quelle: ancestry.de)

Durch die Kombination der Hinweise aus den verschiedenen Kirchenbucheinträgen zu allen Familienmitgliedern, sind viele Daten ermittelt worden die nicht in den einzelnen Tauf-, Heirats- und Sterbeeinträgen aufgeführt waren. Die Heiratseinträge im Suchgebiet enthalten beispielsweise fast durchgängig nur die Angabe zu den Vätern der Brautleute. Die Mütter werden dort nicht aufgeführt. Dadurch ist eine Zuordnung sehr erschwert und kann somit nur über die Namen der Väter, dessen Berufe sowie weiterer kleiner Hinweise erfolgen.

Daher konnte ich auch nicht zweifelsfrei klären, wer die Mutter des Christian GRÜTZMACHER ist. Lediglich ein Hinweis ergibt sich aus dem Sterbeeintrag des Vaters Michael GRÜTZMACHER, der am 14.12.1839 in Briesen Kr. Pyritz stirbt. Dort heißt es: „hinterläßt Gattin Charlotte TIMM.“

Ob es die Frau ist, mit der er 31 Jahre zuvor einen Sohn Christian GRÜTZMACHER bekam? Leider nicht mehr zu klären, da die Kirchenbücher aus dieser Zeit verschollen sind…

Kontaktaufnahme

Vielleicht haben andere Forscher Hinweise für mich? Ich würde ich mich sehr über eine Kontaktaufnahme freuen. Meine Emailadresse finden sie im Impressum.

Fazit 2015

Das Jahr 2015 ist zwar noch nicht vorbei, ich möchte jedoch schon jetzt ein kleines Fazit ziehen.

Dieser BLOG existiert erst seit Mitte Juli des Jahres, trotzdem wurden bereits ca. 700 Besucher aus 43 Ländern auf den verschiedenen Seiten registriert. Und von diesen habe ich schon jetzt viele Rückmeldungen erhalten. Ich bin sehr beeindruckt.

Besonders überrascht bin ich über einige Rückmeldungen, die mich in meiner persönlichen Familienforschung sehr weitergebracht haben. Damit habe ich zu Beginn nicht gerechnet, da ich bisher meistens Rückmeldung über GEDBAS (Verein für Computergenealogie) erhalten habe.

Zwei Beispiele möchte ich hervorheben.

Zur BEIERSDORF-Linie aus Kranzfelde und Umgebung meldete sich in diesem Jahr eine Person bei mir, dessen Vorfahren in Neu Zarnow beheimatet waren. Diese Person konnte sich erinnern, dass der Name BEIERSDORF häufiger in der Familie gefallen ist. Einige Wochen und Emails später, konnte dann eine Verbindung hergestellt werden, über die ich einige neue Personen in meinen Stammbaum integrieren konnte. Diese wären mir ohne diesen Kontakt verborgen geblieben, da viele Primärquellen im Kreis Greifenhagen durch die Kriegseinwirkungen vernichtet bzw. verschollen sind. Auch einige interessante Familieninformationen habe ich dadurch erhalten. Ich werde im nächsten Jahr sicherlich ausführlich darüber berichten.

Auch die Beitragsserie zum Familiennamen PIOTROWSKI stieß auf große Resonanz. Im Moment bin ich sehr erfreut über eine Rückmeldung eines Forschers, der mir heute viele neue Daten zu den Familien PIOTROWSKI und JUNG, sowie Hinweise zur Familienforschung im Dobriner Land zugeschickt hat.

Daher möchte ich mich an dieser Stelle vielmals für die Rückmeldungen und uneigennützigen Hilfsangebote bedanken.

Für das nächste Jahr verspreche ich auch wieder neue Beiträge. Einige Entwürfe schlummern schon im Speicher. Bisher konnte ich sie noch nicht fertigstellen, da die Indizierung von pommerschen Personenstandsunterlagen aus dem Staatsarchiv Köslin, mit der ich mich zurzeit beschäftige, viel Zeit in Anspruch nimmt. (Es werden übrigens weiter Mitstreiter gesucht. Informationen zum Projekt findet man hier.)