Wir Familienforscher sehen in Kirchenbüchern ja immer wieder Einträge von Nottaufen, Totgeborenen oder sehr früh verstorbenen Kindern. Anfänglich bedrückten mich solche Einträge und die hohe Kindersterblichkeit. Später (über)liest man solche Einträge eigentlich ganz routiniert. So ist es jedenfalls bei mir…
Bei der Suche nach meiner Vorfahrin Regine Christine Friederike KRAUSE fand ich den folgenden Taufeintrag im Kirchenbuch Güstow (Kreis Randow):
„Den acht und zwanzigsten Januar 1819 ist des Tagelöhners Christian Krause Ehefrau, Benengel geb. Franz von einer Tochter entbunden worden, welche an denselben Tage in der Nottaufe die Namen Regine Christine Friederike erhalten hat. […]“
Zuerst dachte ich natürlich, dass dieser Taufeintrag wohl nicht zu meiner direkten Vorfahrin passt, da Kinder bald nach der Nottaufe starben. Nach der Prüfung aller Daten musste dies aber der richtige Eintrag sein. Geburtsjahr und Vornamen passen zu den bisher ermittelten Daten und es wurde auch kein Sterbeeintrag im Jahr 1819 (und später) in den Büchern gefunden.
Eine Nottaufe bei einer direkten Vorfahrin habe ich bisher noch nicht gehabt und stimmt mich nachdenklich. Was waren wohl die Gründe, die die Eltern zu einer Nottaufe bewegten? Was wäre wenn…..?
Sie überlebte jedoch die wohl schwierigen ersten Tage und Wochen nach der Geburt, heiratete zweimal (FN WERTH, BORCHARD/BORCHERT) und wurde später Mutter von mindestens 4 Kindern.
Hinweise für Forscher in Güstow
Die Kirchenbücher für Güstow/ Kr. Randow sind microverfilmt im Landeskirchlichen Archiv in Greifswald (zurzeit im Kirchenkreisarchiv, Karl-Marx-Platz 15, 17489 Greifswald) verfügbar und umfassen einen Zeitraum von 1738-1945. Für die Suche ist es besonders hilfreich, dass alphabetische Namensregister am Ende von einzelnen Büchern (mit Seitenangaben) aufgeführt sind.
Weiterhin sind Register des zugehörigen Standesamtes Zahden/ Niederzahden im Staatsarchiv Stettin aufbewahrt. Einige Jahrgänge sind auch bereits online verfügbar (Stand Oktober 2015).